Der Moment auf dem Gipfel: als ich auf 2805m erkannte, was mein Körper wirklich ist.

„Dein Körper ist dein Tempel. Behandle ihn mit Respekt, nähre ihn mit Liebe und er wird dir ein Leben Lang dienen.“

2805 Meter über dem Meeresspiegel. Calander-Gipfel. 4 Uhr morgens
aufgestanden, bei Mondschein den Aufstieg gewagt. Meine Hände sind eiskalt
vom Klettern über die Felsen, die Luft ist dünn, aber mein Kopf klarer als je
zuvor.

Die Energie hier oben ist anders. Intensiver. Ich hatte meinen Fluorit-Stein an
mir, diesen konnte ich perfekt bei Vollmondlicht aufladen – auch wenn es sich
später herausstellte, dass der echte Vollmond erst am nächsten Tag war. Aber
manchmal ist das Gefühl wichtiger als die Fakten. Und das Gefühl war: Diese
Energie auf 2000 Metern, unter diesem strahlenden Mond, das ist etwas
Besonderes.

Vor mir der Rundumblick über das Rheinthal. Zu meiner Linken verschwindet
der Vollmond hinter den Bergkämmen, zu meiner Rechten bricht die Sonne
durch die Bergwand im Osten. Orange Strahlen erleuchten die Täler. Alles sieht
so winzig aus von hier oben – bis auf die Berge selbst.
Da wird mir bewusst: Mein Körper hat mich hierher getragen. Mit einem 12-KiloRucksack.
1400 Höhenmeter am ersten Tag, weitere 800 runter und wieder rauf am zweiten.

Durch Steinfelder, über schmale Pfade an Felswänden entlang,
durch die dünne Höhenluft bis zu diesem Gipfel.

Ich stehe da, schaue auf die endlose Berglandschaft und verstehe: Der
menschliche Körper ist ein Geschenk. Ein perfekt abgestimmtes System für
genau diese Welt.

Die Erkenntnis: Designed für diese Welt

In diesem Moment wird mir bewusst, was für ein Wunderwerk mein Körper ist.
Nicht theoretisch aus einem Biologiebuch, sondern real spürbar. Meine Beine
haben mich über steile Pfade getragen. Meine Lungen haben sich an die dünne
Luft angepasst. Meine Hände haben mich über eiskalte Felsen geklettert.

Es ist, als würde ich besser verstehen: Mein Körper ist nicht nur ein Gefährt,
das mich durchs Leben bringt. Er ist ein perfekt abgestimmtes System,
geschaffen für genau diese Herausforderungen.

Wie ein Charakter in einem Open-World-RPG, der für alle möglichen Quests
und Umgebungen ausgerüstet ist. Nur dass dieser „Avatar“ echt ist. Und noch
viel beeindruckender.

Die Fähigkeit zu erkennen, wozu er fähig ist – das löst pure Dankbarkeit in mir
aus. Aber auch etwas anderes: Die Gewissheit, dass vieles, was ich für
unmöglich halte, nur mentale Hürden sind.

Mein Weg: Von der Gipfel-Erkenntnis in den Alltag

Diese Bergerfahrung hat meine Sicht auf meinen Körper verändert. Früher habe
ich ihn oft als Hindernis gesehen – müde nach der Arbeit, schwer beim Training,
ungeschickt beim Klettern. Jetzt sehe ich ein hochentwickeltes System, das nur
darauf wartet, gefordert zu werden.

Beim Calisthenics: Früher dachte ich „Ich schaffe keine zehn Klimmzüge“.
Jetzt denke ich „Mein Körper ist gemacht dafür, sich selbst zu bewegen. Ich
muss nur herausfinden wie.“ Wie ich im Artikel über die Liegestütze als
Meditation geschrieben habe, geht es um die Mind-Muscle-Connection. Aber
jetzt geht es noch tiefer: Es geht um Mind-Body-Trust.

Im Service-Job: Acht Stunden Getränke und Essen hin und her tragen – früher
pure Anstrengung. Jetzt sehe ich: Mein Körper kann das. Er ist ausgelegt für
Bewegung, für Ausdauer, für präzise Handbewegungen. Die Müdigkeit kommt
oft mehr aus dem Kopf als aus den Muskeln.

In der Natur: Wandern war schon immer meine Leidenschaft, aber jetzt ist es
etwas anderes. Jeder Schritt ist eine Bestätigung: Mein Körper gehört in diese
Welt
. Er ist nicht getrennt von der Natur – er ist Teil davon. Gemacht für Berge,
Wälder, weite Strecken.

Die Übertragung: Mentale Hürden vs. echte Grenzen

Was auf dem Gipfel klar wurde: Die meisten Grenzen, die ich spüre, sind
mental. Nicht körperlich.

„Ich bin nicht sportlich“ → Dein Körper ist für Bewegung gemacht. Du musst
nur die richtige Art finden.

„Ich schaffe das nicht“ → Dein Körper hat Systeme für fast alles. Frage ist:
Vertraust du ihm?

„Das ist zu anstrengend“ → Anstrengung ist das Signal deines Körpers: „Hier
wachse ich gerade.“

„Ich bin zu alt/unfit/schwach“ → Dein Körper passt sich an. In jedem Alter.
Das ist seine Natur.

Versteh mich nicht falsch – echte Grenzen gibt es auch. Verletzungen,
Krankheiten, körperliche Einschränkungen sind real. Aber wie oft nehmen wir
an, dass wir eine echte Grenze erreicht haben, wenn es nur eine mentale
Hürde ist?

Praktische Anwendung : Deinen Körper neu entdecken

Diese Erkenntnis muss nicht auf Berggipfeln passieren. Du kannst sie überall
machen:

Der Treppen-Test: Nächstes Mal, wenn du vor einer Treppe stehst und denkst
„Oh nein, so viele Stufen“ – erinnere dich: Deine Beine sind für sowas
designed. Spüre bewusst, wie dein Körper arbeitet.

Die Gewicht-Neubewertung: Beim Tragen schwerer Sachen – nicht sofort „das
ist zu schwer“ denken, sondern: „Wie kann mein Körper das optimal
bewältigen?“ Körperhaltung, Atmung, Muskelverteilung.

Der Ausdauer-Check: Beim nächsten Spaziergang oder Lauf – achte darauf,
wann der Kopf aufgibt und wann der Körper wirklich müde ist. Oft ist da eine
große Lücke.

Die Balance-Challenge: Einbeinstand, Gleichgewichtsspiele – spüre, wie dein
Körper konstant mikro-justiert. Ein perfektes Balancesystem, das du nie
bewusst steuerst.

Naturverbundene Freiheit leben

Diese Körper-Erkenntnis gehört zu meiner BigFive „Naturverbundene Freiheit“.
Denn wenn du verstehst, dass dein Körper für diese Welt gemacht ist, öffnet
sich eine neue Art der Freiheit.

Du bist nicht gefangen in einem schwachen, unzuverlässigen System. Du hast
Zugang zu einem hochentwickelten Bio-Computer, der für Herausforderungen,
Bewegung und Anpassung geschaffen ist.

Die Berge haben mir das gezeigt, aber es gilt überall: In der Natur fühlst du,
wofür dein Körper designed ist. In der Stadt kannst du das gleiche System
nutzen.

Der täglich neue Respekt

Es macht Spaß, dem Körper täglich aufs Neue vertrauen zu können. Wenn ich
morgens aufwache, denke ich nicht „Was muss mein Körper heute wieder
ertragen?“, sondern „Was für neue Quests warten auf uns?“

Das gibt einen krassen Boost – nicht nur körperlich, sondern mental. Wenn du
deinem Körper vertraust, vertraust du dir selbst.

Die Steinböcke, die wir auf dem Rückweg gesehen haben, wissen das
instinktiv. Sie vertrauen ihrem Körper vollkommen. Klettern mühelos über
Felswände, die für uns unmöglich erscheinen. Weil sie keine mentalen Hürden
haben. Nur pures Vertrauen in ihr Design.

Deine nächste Bergerfahrung

Du musst nicht auf einen 2805-Meter-Gipfel klettern für diese Erkenntnis. Sie
wartet überall auf dich:

Heute: Bei der nächsten körperlichen Herausforderung – denke nicht „Schaffe
ich das?“, sondern „Wie macht mein Körper das am besten?“

Diese Woche: Probiere eine Bewegung aus, die du für „zu schwer“ hältst. Nicht
um es zu schaffen, sondern um zu spüren, wie dein Körper reagiert.

Diesen Monat: Gehe in die Natur. Spüre bewusst, wie natürlich sich Bewegung
dort anfühlt. Dein Körper erinnert sich.

Langfristig: Entwickle eine neue Beziehung zu deinem Körper. Nicht als
Werkzeug, das funktionieren muss, sondern als Partner, der mit dir wachsen
will.

Diese Erkenntnis hat einiges für mich verändert. Nicht weil ich plötzlich
Superkräfte habe, sondern weil ich verstehe: Die Kräfte waren schon immer
da. Ich musste nur lernen, ihnen zu vertrauen.

Wie sind deine Erfahrungen mit deinem Körper? Gab es einen Moment, wo du
gespürt hast, wozu er wirklich fähig ist? Ich bin super gespannt auf deine Antwort!
Schreib mir gerne einen Kommentar oder eine Nachricht – ich freu
mich von dir zu lesen und antworte persönlich!

„Gemeinsam wachsen, authentisch leben – mit dem Körper, der für genau
diese Welt designed ist.“
– Alexander Lachnitt

1 Kommentar zu „Der Körper ist für diese Welt designed“

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